7 Tage volles Programm – Der Austausch mit Le Lion-d’Angers

Der sieben Tage dauernde Austausch begann am Freitag mit einem Ausflug nach Steinhausen und Schussenried zur Besichtigung der Barockkirchen, am Montag folgte der Besuch in der Sinnwelt im Jordanbad Biberach, danach ging es nach Sigmaringen ins Schloss, wo  besonders die  Waffenkammer beeindruckte.

Dienstags kam Ritter-Sport an die Reihe, der Besuch in der Schokoladenfabrik war von den Schülern mit Begeisterung erwartet worden, durfte man doch auch selbst Schokolade herstellen. Die schönste Kreation der Schüler war eine Schokolade mit Marshmellows und Himbeeren.

Mittwochs standen die Stadtrally in Konstanz und eine Schifffahrt auf dem Bodensee auf dem Programm. Am Abend gab es dann den privaten Höhepunkt des Austausch: die Abschiedsparty , bei der die Lehrer nicht stören durften. Das Aufstehen am Donnerstag fiel dementsprechend schwer.

Am Donnerstag, dem letzten Tag des Aufenthalts, stand die Schule ganz im Mittelpunkt: Es gab neben der Teilnahme am Unterricht erstmals eine Sprachanimation, die von Ina Wieser organisiert wurde.  Bei der „animation linguistique““ wird gemeinsam am Wortschatz gearbeitet, indem der Austauschpartner jeweils Experte seiner Muttersprache ist.  Leider reichte die Zeit nicht, um mit dem gewonnenen Wortschatz intensiver zu arbeiten. Sicher wird wird sich das Programm in den kommenden Jahren weiter in Richtung intensive Spracharbeit verändern,  Frau Wieser liegt viel daran, den Austausch gerade für die sprachliche Entwicklung der Schüler noch wirkungsvoller zu gestalten.

Die Gastschüler waren wie immer bei ihren deutschen Partnerfamilien untergebracht. Am Wochenende fuhren viele nach Ulm, zur Wimsener Höhle oder zum Jordanbad in Biberach. Der Austausch war ein Gewinn für beide Seiten, da man Einblicke in das Leben der anderen gewinnen konnte. In Frankreich isst man zum Beispiel abends viel später als in Deutschland und immer warm, wie eine zweite Hauptmahlzeit. Und Spätzle oder Bretzeln waren für die Franzosen natürlich ungewöhnlich und interessant, und nur ganz wenige lehnten das Unvertraute ab. Beide Seiten profitierten durch die „gemischte Konversation“ zu Hause, meinten Julia Strahl und Alina Irmler aus der Klasse 8a: Der deutsche Partner sprach französisch und umgekehrt. Das erhöhte auch die Freude am Französischlernen, die zumindest bei diesen beiden französischbegeisterten Schülerinnen sehr deutlich ist.

Auch die Gastschüler machten ihre kulturellen Erfahrungen: Sie wunderten sich etwa darüber, dass man in Deutschland nicht jeden Nachmittag Unterricht hat. In Frankreich hat man jeden Tag außer Mittwoch bis 5 Uhr Schule. Außerdem sind sie mehr Disziplin und Ordnung gewöhnt, sie staunten auch nicht schlecht darüber, wie frech deutsche Schüler sein durften, ohne dass es gleich Strafen gab. Auch an anspruchsvolle Aufgaben ist man gewöhnt: In der Woche war ein 30-seitiges Arbeitsheft durchzuarbeiten, auf Deutsch! Und alles ohne Klagen. Auch der höfliche Umgang und die guten Manieren fielen auf.

Es entwickelten sich noch engere Freundschaften als beim ersten Mal, als die Deutschen in Frankreich waren, man bleibt auch weiterhin in Kontakt. Der Abschied abends um um 7 fiel allen schwer, es gab auch Tränen, bevor der Bus zu seiner 16-stündigen Heimfahrt aufbrach.

Leider geht trotz aller gemeinsamen Bemühungen der beiden Schulen auch an der französischen Partnerschule das Interesse an Deutsch zurück.  Spanisch verdrängt Deutsch immer mehr als zweite Fremdsprache, seit die Schüler frei wählen dürfen. Dabei ist natürlich nicht nur bedenklich, dass die Deutschlehrer in Frankreich um ihre Arbeit bangen müssen, es bedarf offensichtlich politischer Anstrengungen, um das kulturelle und politische Gewicht der deutsch-französischen Allianz wieder zur Geltung zu bringen – auch und besonders in der Bildungspolitik.

 

Text: Martin Gabel, Julia Strahl, Alina Irmler, Ina Wieser

Bild: Ina Wieser

 

 

 

 

 

 

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