Schulsozialarbeit wird gut angenommen – Neue Medien als Herausforderung

Seit vier Jahren gibt es die Schulsozialarbeit in Bad Buchau an der Federseeschule. Seit zwei Jahren auch am Progymnasium. Und einmal im Jahr stellt Schulsozialarbeiter Jochen Hartnagel seine Arbeit im Gemeinderatsgremium vor. Seine Bilanz: Die Schulsozialarbeit wird gut angenommen, die Akzeptanz bei Schülern, Lehrern und Eltern sei gut. Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Prävention und eine Hauptherausforderung derzeit der Umgang mit neuen Medien.

Die Arbeit von Hartnagel gliedert sich in vier Aufgabenbereiche: Einzelfallhilfe und Beratung, Klassenprojekte, Gruppenprojekte und die Arbeit im Gemeinwesen. „Das persönliche Gespräch mit den Schülern ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit“, sagt Hartnagel. Im vergangenen Jahr habe er 71 Schülerkontakte gehabt. 60 in der Federseeschule und elf am Progymnasium. Dabei standen Themen wie Mobbing und Ausgrenzung, schulische Probleme, aber auch familiäre Probleme und das Sozialverhalten im Vordergrund.

Häufig machen die Lehrer Hartnagel auf einzelne Schüler aufmerksam, so dass dieser das Gespräch suchen kann. Aber zunehmend kämen auch die Schüler direkt auf ihn zu. Die Hemmschwelle dies zu tun, sei gefallen. Aber auch Eltern und Lehrer suchen den Rat des Schulsozialarbeiters.

Im Bereich der Prävention bewegen sich die Klassenprojekte, die Hartnagel durchgeführt hat. Mit der 3b der Federseeschule stand das Thema „Soziales Lernen“ im Vordergrund. In der Klasse 7 wurden die Themen Gewalt- und Suchtprävention angesprochen. Beim Progymnasium war der Schulsozialarbeiter in die Klassen 5a und 5b.

Bei den Gruppenangeboten, die außerhalb des Klassenverbands angeboten werden, hob Hartnagel das „MAUS“-Projekt hervor. Dabei befassen sich die Teilnehmer aus den sechsten Klassen intensiv mit allen Facetten der neuen Medien, den Chancen und den Gefahren. Das geht vom sicheren Umgang im Chats, bis hin zum richtigen Verhalten in sozialen Netzwerken. Sie befasste sich aber auch mit dem Thema „Cybermobbing“, das Jugendliche im Netz bloßgestellt werden. Die Teilnehmer sollen das Gelernte an andere weitergeben. Hartnagel bewertete dieses Projekt als sehr positiv, auch weil er in der späteren Diskussion den Umgang mit den modernen Medien und Gefahren als eine der großen Herausforderungen für die Jugendlichen nannte.

Darüber hinaus war Hartnagel im Sommerferienprogramm der Stadt aktiv, hat sich bei Elterncafés engagiert und pflegt Kooperationen zu vielen Akteuren in und außerhalb der Schule.

Es gibt Mobbing

Von den anwesenden Schulleitern wurde die Arbeit von Hartnagel unisono gelobt und als wichtig beurteilt. Die „Schulsozialarbeit wird sehr geschätzt“, sagte Elisabeth Sontheimer-Leonhardt für die Federseeschule. Sie ergänze die Arbeit der Schule bestens. Die Schulsozialarbeit sei am Progymnasium gut angekommen, betonte denn auch Dr. Matthias Hoffmann. Er betonte vor allem dem präventiven Aspekt der Arbeit, denn „vorbeugen ist besser als reparieren“.

Aus dem Rat auf das Thema Mobbing angesprochen, machte Hartnagel deutlich, dass es auch Mobbing und Ausgrenzung an Buchauer Schulen gibt. Wenn ihm ein Fall bekannt werde, gehe er auf die Täter zu. Dabei bleibt es aber nicht, denn auch die Schule selbst reagiere in solchen Fällen – und zwar ganz massiv, wie Hoffmann betonte. „Mobbing erfordert eine klare Reaktion“, betonte er.

(Erschienen: 06.03.2014 19:20)

Text:  Bruno Jungwirth (SZ)

Foto: A. Grüninger (SZ)

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